Wo einst die Niederemmendiger zur Kirche gingen
Papst Innocenz II. bestätigte anno 1136 durch eine Urkunde das Eigentum des Klosters Schuttern am Hofgut Wöpplinsberg. Wer der Vorbesitzer war ist unbekannt. Aufdem Gut stand die Peterskirche, zu einem späteren Zeitpunkt wurde sie der heiligen Barbara geweiht. Zum Kirchspiel Wöpplinsberg gehörte neben Mundingen mit seinen außerhalb gelegenen großen Höfen auch Niederemmendingen, zeitweise auch Keppenbach, Glasig, Gutenrode und Am Tennenbach.
Im Zuge der Reformation im Hochberger Land im Jahr 1556 durch Kal II. Markgraf zu Baden und Hachberg wurde die Kirche evangelisch. Die 28 Gemeinden des Hochberger Landes haben die neue Lehre angenommen, nach dem Staatsgrundsatz "cuius regio, eius religio", d.h. wem das Land gehört der bestimmt die Religion.
Nachdem das Hofgut auf dm Wöpplinsberg über 500 Jahre dem Kloster Schuttern gehörte, überließ dieses dasselbe im Jahr 1666 durch Tausch gegen andere Besitzungen und Rechte dem Kloster Tennenbach. Die"Baupflicht" für die evangelische Kirche jedoch verblieb beim Kloster Schuttern. Da Tennenbach, wie auch die anderen Klöster, in der Säkularisation 1806 aufgehoben wirde, versteigerte der Badische Staat 1809 das Gut Wöpplinsberg für 20.200 Gulden an den Heimbacher Grafen Max von Ulm.
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Emmendingen - Stadt der Dichter und Denker?
In Emmendingen, wo einst unser Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe zu Gast war, Jacob Michael Reinhold Lenz einige Jahre seines dramatischen Lebens verbrachte, wo Harriet Straub geboren wurde und Alfred Döblin starb, sollte zwei weiterer bemerkenswerter Menschen gedacht werden, deren literarisches Schaffen postum zu würdigen ist.
Es sind dies Marie Schloss (1872 - 1952) und der Windenreuter Johann Jakob Huber (1859 - 1929). Beide können weder in ihren Werken noch Lebenswegen miteinander verglichen werden, doch ist der Zeitraum ihres Wirkens identisch und der enge Bezug zu Emmendingen.
I. Marie Schloss
Ihr Leben, durchzogen von Höhen und Tiefen, Schicksalsschläge blieben ihr nicht erspart, begann in ihrem Geburtsort Freiburg/Breisgau bei Vater Julius Haas, der dort in der Bertholdstrasse eine Weinhandlung hatte, und der Mutter Rosa, geb. Marx.
Eine Auskunft des Einwohneramtes Königsfeld im Schwarzwald lautet: "Schloss, Marie; geb. 31.01.1872 in Freiburg/ Brsg.; Beruf: Schriftstellerin; Konfession: evangelisch; wohnhaft in Königsfeld vom 31.07.1912 bis 25.03.1931, verzogen nach Gnadau bei Magdeburg, Wohnsitz vor Königsfeld war Karlsruhe".
Kleine Wappenkunde
Welches ist wohl das "richtige" Hachberg-Wappen?
Diese Frage taucht des öfteren in Emmendingen und auch andernorts auf. Die Ursprünge liegen einige Jahrhunderte zurück und sollen hier erläutert werden.
Harriet Straub-Weg und -Bus
Zum Gedenken an die in Emmendingen geborene Schriftstellerin Harriet Straub benannte die Stadt vor wenigen Jahren eine Straße, etwas später kam als Namensträger einer ihrer (blauen) Personenbusse hinzu.
Die Notarstochter Maria Hedwig Luitgardis Straub (* 2.1.1872, + 20.6.1945 in Meersburg) zog bereits als junges Mädchen nach Freiburg. Über die außergewöhnliche Lebensgeschichte berichten insbesondere das Landkreisbuch Emmendingen „s Eige zeige“, vom Jahr 2006 sowie der Tagungsband des Kulturamtes Meersburg von 2010.
Bis heute ist unbekannt geblieben, dass die Schriftstellerin Harriet Straub auch gerne zeichnete und in verschiedenen Techniken malte. Sie vermachte ihrem Ehemann Fritz Mauthner zum 70. Geburtstag eine Bildermappe mit eigenen und auch von ihren Freunden entstandenen Werken. Leider ist der Inhalt heute nicht mehr vollständig. Wo die Bilder wohl geblieben sind?
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