Adelnhoven - Ein bemerkenswertes Vermächtnis
(oder: wie das Kloster Tennenbach am 14. Februar 1318 in den Besitz des Windenreuter Adelsberges kam)
Das heutige Gewann Adelsberg, vor Zeiten Adelnhoven genannt, umfasst die Bereiche "Am Adelsberg", "Sonnhalde", "Im Obstgarten", einen Teil der "Schulstraße" und das angrenzende Ackergelände. Ob es sich beim alten Namen um Adelshöfe handelte oder um den Besitz einer adeligen Dame namens Adelheit (es gab in alter Zeit mehrere berühmte Damen dieses Namens in unserer Gegend), bleibt wohl in den Geheimnissen des dunklen Mittelalters verborgen.
Trotzdem ist uns eine Geschichte erhalten, die sich tatsächlich zugetragen hat und auf die ich erst kürzlich durch eine Reihe glücklicher Zufälle gestoßen bin. Sie geht aus dem Text des "Tennenbacher Güterbuchs" hervor.
Außerhalb des Dorfes Windarüti lag seinerzeit ein Wiler (Weiler) mit einzelnen Höfen. Adelnhoven! Drei Joch verpachtetes Ackerland (etwas 11.000 Quadratmeter) gehörten ab 1318 dem Kloster Tennenbach, wie so vieles in der Gegend. Neben dem Grundstück, "des Trehsels Acker" genannt, befand sich eine erwähnenswerte Quelle, die fast 700 Jahre später, von Zeitzeugen bescheinigt, noch feststellbar war. Frater Heinricius Krenchingarius kaufte das Grundstück, das Wernher von Wiler feilbot, für das Kloster.
400 Jahre Wasserzeichenpapier im Vorderösterreichischen Waldkirch 1611 - 2011
Die Papiermacher
Wir machen die Sachen, die nimmer vergehen,
Aus Tücher die Bücher, die immer bestehen,
Wir schikken zu drükken den Drukkern von hier,
Die geben das Leben dem toten Papier,
Dort stampfen die Stampfen die Hadern und Lumpen,
Dort strudeln und wudeln die plumpenden Pumpen,
Dort presset, dort lässet man leimen Papier,
Dort schälet und zählet und gibt man’s herfür.
Michael Kongehl, Königsberg i. Pr. 1685
Handwerker besonderer Art sind die "Papyrer" stets gewesen. Von weither und durch lange Zeiträume hindurch haben sie sich ihren Weg gebahnt, aus dem fernen China über Turkestan, durch Persien, Syrien und Ägypten nach Europa, und von Spanien und Italien in weiteren Jahrhunderten in unsere nordischen Länder. Manches ging verloren auf dem weiteren Wege durch die Jahrhunderte, vieles wurde hinzugelernt, die Elemente aber, der „Grundstock“, sind unversehrt auf uns gekommen.
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Hermann Föry, der Künstler des Emmendinger Reichelt-Grabmals
Bildhauer Hermann Föry (7.8.1879 - 2.10.1930) lebte und wirkte hauptsächlich in Karlsruhe. Es wird wohl selten vorkommen, dass ein begnadeter Künstler zu Lebzeiten sein eigenes Selbstbildnis gestaltet, das später sein Grab zieren wird. So sehen wir noch heute die Bronze-Büste auf dem Karlsruher Hauptfriedhof. Das Ehrengrab der Stadt Karlsruhe finden wir dort am Hauptweg 7.
Nach seinem nur 51 Jahre dauernden Leben hinterließ er in Karlsruhe und anderenorts ein umfangreiches Gesamtwerk. Eine bemerkenswerte Arbeit finden wir, vielleicht den Karlsruhern bis heute unbekannt, aber auch in Emmendingen: das „Drei-Rosen-Grabmal“ aus rotem Sandstein, wie ich es gerne bezeichnen möchte. (Siehe Bericht „Das Drei-Rosen-Grabmal“)
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Das Geheimnis des Malecker Hebammenköfferchens
Die Hebamme, oder wie die Alten noch sagten, „d Hewamm“, eine wichtige Institution im alten Hachberger Land und drum rum, hinterließ als Respektsperson bleibende Eindrücke. Unsere Alten wußten viel zu erzählen. So gebrauchte man noch typisch alemannische Aussprüche wie: „Was frog ich noch de Hewamm, ich bin uf de Welt!“, wenn einem etwas absolut gleichgültig war. Oder: „Do isch d Hewamm au nimmi dschuld gsi!“, wenn ein Mensch hochbetagt das Zeitliche segnete.
Schleppt eine Weibsperson heutzutage eine überdimensioniert große Handtasche mit sich herum, bezeichnet dies der Alemanne schlichtweg als „Hewammekefferli“. Allein dieses Relikt gab manchen Zeitgenossen viele Rätsel auf. Was da wohl alles drin gewesen sein mag?
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